Ob überfahrene Gehwege, enge Straßen, in denen der Müllwagen geschweige denn ein Feuerwehrfahrzeug durchkommt oder zugeparkte Geh- und Radwege, alles hat eines gemeinsam. Auslöser ist der sogenannte ruhende Verkehr. Also abgestellte Fahrzeuge bzw. Fahrzeuge, die eben nicht das tun, was die erste Silbe des Wortes suggeriert. 

Es wird versucht, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Situationen zu verbessern. Es wird über Einbahnstraßen diskutiert, es wird über ein erweitertes Parkflächenangebot nachgedacht, es wird die Frage gestellt, ob das Parken auf Einfahrten nicht ermöglicht wird oder es werden Radstellplätze abgelehnt. Alles das könnte man als Symptombekämpfung beschreiben. Denn an die Ursache will niemand ran oder besser traut sich niemand ran. 

Unsere Stadt hat ein großes Problem und das ist der unaufhörliche Trend der stetig steigenden Neuzulassungen von PKW. Die Menschen sind sich dem Problem des hausgemachten Parkdrucks bewusst, verschärfen aber immer weiter das Problem. An vielen Stellen dulden die Ordnungsbehörden inzwischen wissentlich Fehlverhalten unter inkaufnahme der Gefährdung von zu Fuß gehenden und Radfahrenden. Straßen, in denen früher ein Grünstreifen war, ist heute nur noch ein "Matschstreifen", weil alle Flächen, die auch nur das Mindestmaß eines PKW haben, zum Parken genutzt werden. Erlaubt oder nicht. 

Es ist an der Zeit, diesen Trend zu stoppen. Die Antwort auf Parkdruck kann nicht ständig mehr Parkraum (also ein Teufelskreis) und die Gefährdung anderer sein. Denn die Verkehrsfläche ist kostbar und sehr begrenzt. Ein gewisses Maß an Entfernung zwischen Wohnung oder Ziel zum Parkplatz ist wohl fast jedem zumutbar. Für diejenigen, für die das nicht der Fall ist, müssen gezielt Lösungen gefunden werden.